Bier boykottieren!
Als wären jegliche Hiobsbotschaften der letzten Wochen und Monate rund um Verein und Fanszene nicht genug gewesen, so stand beim Heimspiel gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz die nächste Überraschung an. Wohlbemerkt ohne Ankündigung stand einigen der Schock ins Gesicht geschrieben, als sie sahen, dass nun ein Bier 6 € (0,5 Liter) kostet. Waren wir bei einem Preis von 5€ nicht schon gut bedient für die Regionalliga Südwest, kann sich jeder nun selbst vor Augen führen, was bei einem Preis von 6€ raus springt am Ende des Tages. Sicherlich sind wir uns alle einig, dass unser Verein sich infrastrukturell besser aufstellen muss, um weitere Gelder zu generieren und um den Spielbetrieb weiterzuentwickeln. In Trier fließen nun einmal nicht die großen Gelder wie beispielsweise in Homburg, Offenbach oder Sandhausen. Allerdings gibt es auch hier Grenzen in Bezug auf die Basis, uns Fans!
Auch sollte sich der ein oder andere in Entscheidungsfunktion mal vor Augen führen, woher unser stetig steigender Zuschauerschnitt rührt. Viele „neue“ Fans haben anfangs den Weg ins Moselstadion gefunden, da es eine gute Alternative war an einem Samstagmittag, bestenfalls bei Sonnenschein, zu einem fairen Preis ein kaltes Bier bei Regionalliga-Fußball zu genießen. Bei 6€ sind wir allerdings weit entfernt von einem fairen Preis!
Als wäre aber vor einigen Wochen die Steigerung der Eintrittspreise nicht schon genug gewesen, entschied der Verein sich jetzt die Preise für Bier und Speisen zu erhöhen. Preise für Softdrinks und Sprudel sind bei 4 € (0,5 Liter) gleichgeblieben, wobei dies bei Sprudel auch mal überdacht werden sollte. Auch bei Speisen ist denke ich jedem bewusst, dass eine Bratwurst für 2€ nirgends mehr zu bekommen ist. Somit lässt sich die Erhöhung der Speisen mit knirschenden Zähnen eventuell noch ertragen. 6 € für ein Bier sind aber eindeutig zu viel!
Es wird immer davon geredet, dass Fußball für jeden zugänglich sein muss. Und das soll auch weiterhin bei Eintracht Trier gewährleistet werden. Jeder kann für sich mal hochrechnen, was beispielsweise eine vierköpfige Familie an einem Samstagmittag im Moselstadion aufbringen muss. Hier sind wir mittlerweile hart an der Grenze, wenn diese nicht sogar schon überschritten wurde. Das Erlebnis Moselstadion muss für jede Person in unserer Gesellschaft zugänglich bleiben. Eintracht Trier war immer ein Vorreiter nicht den eingeschlagenen Weg anderer Vereine mitzugehen. Das soll auch weiterhin so bleiben.
Dafür möchten wir beim Heimspiel gegen Freiberg, insbesondere was den Bierpreis betrifft gemeinsam einstehen. Auch wenn das Bier bei vielen Stadionbesuchern unabdingbar ist, rufen wir dazu auf konsequent darauf zu verzichten. Nur gemeinsam können wir ein Zeichen gegen diesen Irrsinnspreis von 6 € setzen. In Eintracht gilt es zu zeigen, dass mit uns Fans nicht alles blindlinks zu machen ist. In der Hoffnung, dass hier ein Umdenken einsetzt und gemeinsam mit der Fanszene neue Cateringpreise ausgearbeitet werden, die auch für einkommensschwache Personen unserer Gesellschaft zu vertreten sind.
In diesem Sinne,
Freiberg düpieren – Bier boykottieren!